Zum Thema «Fachkräftemangel» veröffentlichte SRF.CH Ende November 2022 eine Studie. Diese zeigt auf, dass dieser in der Schweiz einen Höchststand erreicht hat. Unter diesen Bedingungen kommst Du mit klassischen Jobausschreibungen ohne grossen Aufwand im Recruiting nicht mehr weit. Ich nenne diese «klassische» Strategie «post & pray» und so funktioniert sie: Du stellst ein Inserat ins Netz und dann wartest (und betest) Du!
Eine bessere Recruiting-Performance bist Du nicht nur Deiner Aufgabe, sondern (hoffentlich) auch Dir selbst schuldig. Es geht um Aufwand vs. Ertrag. Und Du würdest sicher gerne ein bisschen Stress aus Deinem Berufsleben verabschieden – right?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, Talente zu finden. Hier sind einige Ideen, wie man Talente findet:
1. Karrieremessen und Jobbörsen: Dies sind gute Orte, um mit potenziellen Kandidaten in Kontakt zu treten und sie über die Möglichkeiten in Deinem Unternehmen zu informieren.
2. Mitarbeiterwerbung: Bitte die bestehenden Mitarbeitenden, Talente in ihrem Netzwerk zu empfehlen. Oft haben Menschen in ihrem persönlichen oder professionellen Netzwerk interessante Kandidaten, die sie vorschlagen könnten. WICHTIG: Diese interne Vermittlung MUSS für die bestehenden Mitarbeitenden einen finanziellen Anreiz haben – und der darf nicht zu klein sein! Zum einen sparst Du wertvolle Zeit durch die Tatsache, dass eine grosse Passgenauigkeit schon hergestellt wurde (wer wird schon eine Niete vorschlagen?) und im besten Fall bist Du in der Lage, die Stelle ohne zusätzliche externe Kosten zu besetzen. Und das soll der Firma doch etwas wert sein, oder?
Eine «anständige» Vermittlungsprämie steigert den Anreiz, auf diesem Weg gute und passende neue Mitarbeitende in den Betrieb zu bringen. Ein junger Kollege von mir erzählte mir mit leuchtenden Augen, wie er für die Vermittlung eines Freundes schnell CHF 7'000 verdient habe. Das nenne ich Motivation …! Selbstverständlich musst Du die Bedingungen für diese Art von Vermittlung klar definieren & kommunizieren. Zum Beispiel 50% der Vermittlungsgebühr wird nach der Probezeit ausbezahlt, die zweite Hälfte nach einem Jahr oder ähnlich …
3. Personalvermittlung: Spezialisierte Personalvermittlungen oder Personalberatungen können Dir dabei helfen, Kandidaten zu finden, die den Anforderungen entsprechen. Diesen Weg würde ich nur im äussersten Notfall und für wirklich schwierig zu besetzende Stellen gehen, denn meistens hat diese Strategie einen hohen Preis …
Es ist grundsätzlich wichtig, eine Kombination aus verschiedenen Strategien anzuwenden, um Talente zu finden. Es gibt nicht den «einen» Ort, an dem man Talente finden kann. Es ist wichtig, verschiedene Quellen zu nutzen und die richtigen Kanäle zu finden, um die passenden Kandidaten zu erreichen.
Wenn Du ab jetzt wirklich – und ich meine wirklich WIRKLICH – erfolgreich(er) rekrutieren willst, dann schaffst Du das vermutlich nur mit einem grossen Schritt weg von der Komfortzone in Deine «Abenteuer-Zone». Du hast ja gelernt: wirkliche Entwicklung findet immer nur ausserhalb der Komfortzone statt, oder wie einer meiner Ausbildner mal sagte: «we’re stretching your envelope a little bit» … Also, dann lass uns mal ein bisschen Deinen «envelope stretchen»:
Social Media-Plattformen wie LinkedIn, XING, Instagram, Twitter, Facebook können je nach Zielgruppe eine gute Quelle für Talente sein. Du kannst dort Stellenangebote teilen und direkt mit potenziellen Kandidaten in Kontakt treten, oder regelmässig mit eigenen Beiträgen präsent sein; auf einem «HR-Blog» innerhalb der Firma-Seite oder auf einer eigenen Seite. Dort kannst Du neben dem Bewerben von Jobs verschiedene HR-Themen präsentieren. Damit leistest Du Deinen Beitrag zum «Employer Branding» und/oder zur «Candidate Experience».
Social-Media-Plattformen haben in der Regel Funktionen, mit denen Unternehmen ihre Job-Inserate gezielt auf bestimmte Nutzergruppen ausrichten können. Es ist wichtig zu beachten, dass der Erfolg von Job-Inseraten auf Social-Media auch von vielen anderen Faktoren abhängen kann. Zum Beispiel die Qualität des Inserats, die Genauigkeit der Zielgruppe des Unternehmens und der Branche, in der es tätig ist.
Je nach Zielgruppe kann sogar TikTok eine gute Plattform sein. Geniesse die Kampagne von SFS Stadler für Lernende. Diese geniale Aktion im Stil von «Haus des Geldes» war eine Erfolgsgeschichte. Ihr überraschender «überfallmässige» Auftritt bei der Zielgruppe (in der grossen Pause in einem Oberstufenschulhaus) bescherte SFS grosse Publicity nicht nur im Netz, sondern auch in den Tageszeitungen und im TV.
Hast Du schon mal daran gedacht, mit Deiner Rekrutierung so richtig über den Tellerrand hinaus zu gehen und die Komfortzone zu verlassen?
Oder moderater ausgedrückt: Hast Du schon mal daran gedacht, Deine Job-Inserate mit einem Video zu unterstützen? Yep, das geht!
Wo kannst Du das umsetzen?
Ein guter Weg – und finanziell interessant, weil «bei Dir zuhause» – ist, direkt auf der eigenen Website oder Deinem eigenen Karriere-Portal Job-Inserate mit Videos zu veröffentlichen. Such mal nach Job-Inseraten mit Videos auf verschiedenen Plattformen und Websites und lass Dich durch eine breite Auswahl an Möglichkeiten inspirieren.
Beispiel gefällig? Dann schau mal rein bei NSNW. Die sind verantwortlich für den Strassenunterhalt der Autobahnen für die Nordwestschweiz. Und sind diese Stellen langweilig? Nicht wirklich, oder? Informativ, kurzweilig, dynamisch und macht Lust, sich zu bewerben … right? RIGHT!
Hier ein paar Ideen dazu:
Eine Studie von Indeed hat gezeigt, dass Job-Inserate mit Videos im Durchschnitt 12 Mal mehr angeschaut werden als solche ohne Videos. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Bewerbende auf eine Stelle bewerben, steigt deutlich, wenn ein Video vorhanden ist.
Onlyfy-by-xing sagt, dass Job-Inserate mit Videos tatsächlich 12 Mal häufiger angeschaut werden als solche ohne Videos. Das Hinzufügen von Videos zu Job-Inseraten trägt dazu bei, dass sie auffälliger sind und somit mehr Aufmerksamkeit von potenziellen Bewerbern auf sich ziehen.
Laut einer Studie werden Inhalte mit Video 50-mal häufiger auf LinkedIn geteilt als Inhalte ohne Video, und Video-Inhalte haben auf Facebook bis zu 135 % mehr organische Reichweite als Fotos oder andere Inhalte.
Im Smart-Phone Zeitalter gibst Du so den potenziellen Bewerbenden die Möglichkeit, sich «immer und überall» über Videos mit Deinem Unternehmen, der Kultur der Firma und den aktuellen Job-Angeboten zu informieren.
Ein supercooles Beispiel von Firmenkultur-Vermittlung findest Du hier. Das Video für eine HR-Stelle bei der SPROSS GRUPPE in Zürich finde ich eine wirklich gute Art, die Stelle und die Menschen dahinter zu präsentieren; und das in weniger als einer Minute! REDUCED TO THE MAX …
So weit, so gut. Ich höre an dieser Stelle jeweils immer die Frage: Und bitte wer genau soll diese Videos umsetzen? Wir haben kein Budget für teure Agenturen etc., etc.
HR selbstverständlich – wer denn sonst!
Und ja, Du kannst das – auch ohne teure Agentur. Und nochmals ja, Du musst schon ein paar neue Dinge lernen, aber betrachte das als Investition in Dich und die Abteilung: Kompetenzerweiterung mit «Katapult-Potenzial»!
Wie das geht? Schau einfach mal hier rein! 😉
Dann abonniere meinen kostenfreien Newsletter. Du bekommst jede Woche Info rund ums Thema Rekrutierung mit Ideen und Tipps wie Du Dein Recruiting noch erfolgreicher machen kannst.
Ja, das will ich!