Ein Brandzeichen ist ein mittels eines erhitzten Brandeisens in die Haut eines Tieres (meistens Pferde oder Rinder) eingebrachtes Merkmal. Ein aus unzähligen Western- und Cowboy-Filmen bekannter brachialer und für die Tiere schmerzhafter Vorgang, um zu definieren, welche Ranch Eigentümerin des Rindes ist.
Der Begriff «Branding», der für den Aufbau und die Weiterentwicklung einer Marke gebraucht wird, geht auf die Praxis des Brandzeichnens zurück. In Fachartikeln und wissenschaftlichen Artikeln am häufigsten referenziert ist die Definition der Deutschen Employer Branding Akademie von 2006:
«Employer Branding ist die identitätsbasierte, intern wie extern wirksame Entwicklung und Positionierung eines Unternehmens als glaubwürdiger und attraktiver Arbeitgeber. Kern des Employer Brandings ist immer eine die Unternehmensmarke spezifizierende oder adaptierende Arbeitgebermarkenstrategie. Entwicklung, Umsetzung und Messung dieser Strategie zielen unmittelbar auf die nachhaltige Optimierung von Mitarbeitergewinnung, Mitarbeiterbindung, Leistungsbereitschaft und Unternehmenskultur sowie die Verbesserung des Unternehmensimages. Mittelbar steigert Employer Branding außerdem Geschäftsergebnis sowie Markenwert.»
Wer als Arbeitgeber die besten Talente für sich gewinnen und gleichzeitig auch halten möchte, kommt am Aufbau einer authentischen Arbeitgebermarke nicht vorbei. Und um langfristig Erfolge zu verbuchen, muss diese nachhaltig gepflegt werden, was wiederum einer Strategie bedarf. Wie Du eine Employer-Branding-Strategie aufsetzen kannst, um damit für das interne und externe Employer Branding erfolgreich zu sein, erklärt Dir dieser Blog-Beitrag.
Mit dem sog, «Corporate Brand» werden zum einen die Firma als Ganzes und/oder zum anderen die Produkte im Einzelnen «gebranded». Wie damals im Wilden Westen wird klar definiert, welcher Rancher welches Rind besitzt, oder heute zu welcher Firma ein Produkt gehört. Im Unterschied zu den Cowboy-Zeiten mit dem Brandzeichen wird heute nicht mehr nur gezeigt, wem das Produkt gehört. «Branding» steht der ganzen Marketing-Palette zur Verfügung und wird vielseitig eingesetzt.
Employer Branding zielt darauf ab, Arbeitsort, Firmenkultur und Arbeitgeber als «Image» (oder eben als «Marke») zu bewerben. Es ist ein strategisches Produkt, um sich von Mitbewerbern positiv zu unterscheiden und dadurch einen Beitrag zur Bindung und Gewinnung von Mitarbeitenden zu leisten. Es dient als Grundlage für ein attraktives Personalmarketing und muss deshalb auf der Agenda der Geschäftsleitung stehen.
Die Leitung des Projektes «Employer Branding» ist bei HR – in Zusammenarbeit mit der ganzen Firma: Marketing, Kommunikation, Produktion, Vertrieb und – fast am Wichtigsten: die ganze Belegschaft! Die Entwicklung eines erfolgreichen, durchgängigen und authentischen Employer Branding Konzeptes geschieht nur unter Einbezug von allen Elementen einer Firma, denn «die Firma» besteht ja aus den einzelnen Elementen.
Als Leiter:in des Employer Branding-Projekts musst Du die aktuelle Wahrnehmung Deines Unternehmens als Arbeitgeber verstehen, die Zielgruppen identifizieren, eine Employer Value Proposition (EVP) entwickeln, eine Employer Branding-Strategie erstellen und umsetzen, sowie die Ergebnisse überwachen und anpassen, um qualifizierte Mitarbeiter anzuziehen und zu halten.
Hier die einzelnen Schritte der IST-ANALYSE im Detail:
Es gibt verschiedene Methoden, mit denen Du die Unternehmenskultur, Arbeitsbedingungen, Vergütung und Entwicklungsmöglichkeiten in Deinem Unternehmen untersuchen kannst. Hier sind einige Möglichkeiten:
Indem Du diese verschiedenen Methoden kombinierst, kannst Du ein umfassendes Bild davon bekommen, wie Dein Unternehmen derzeit als Arbeitgeber wahrgenommen wird und wo Verbesserungen möglich sind. Diese Erkenntnisse bilden dann die Grundlage für die Entwicklung Deiner Employer Branding-Strategie.
Nach der IST-ANALSE kommt die SOLL-STRATEGIE.
Die Soll-Strategie im Employer Branding-Projekt bezieht sich auf die Ziele und Massnahmen, die ergriffen werden sollen, um das bestehende Employer Branding zu verbessern und das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Hier sind einige wichtige Elemente, die in der Soll-Strategie enthalten sein können:
Indem Du diese Elemente in Deine Soll-Strategie integrierst, kannst Du sicherstellen, dass Dein Employer Branding-Projekt auf die Bedürfnisse und Erwartungen Deiner Zielgruppen abgestimmt ist und effektive Ergebnisse liefert.
Die besten Resultate im Projekt «Arbeitgebermarke» erzielst Du, wenn Du alle Hierarchiestufen, alle Bereiche, alle Abteilungen, alle Mitarbeitenden integrierst und involvierst. Du kannst auch externe Stimmen (Lieferanten und Kunden) einfliessen lasssen. Je mehr Parteien mitarbeiten können, desto genauer, besser und glaubwürdiger wird die EVP.
Du liest aus diesen Zeilen vermutliche folgendes: Das dauert lange, das ist anstrengend, das ist mühsam ... STIMMT GENAU!
Aber weisst Du was? Es lohnt sich, denn es ist eine Investition in die Zukunft und wird Dir grossen Nutzen bieten im Recruiting.
Dazu passt folgendes Zitat von Anne Morrow Lindbergh (Autorin, Ehefrau im Leben – und Kopilotin im Flugzeug – des Flugpioniers Charles Lindbergh):
Good communication is as stimulating as black coffee and just as hard to sleep after.
Wie soll diese Kommunikation denn sein und wo soll sie angewandt werden, um damit erfolgreich zu sein?
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Ja, das will ich!