«Nicht schon wieder ein neues Modewort für's Recruiting», hör' ich Dich sagen! Du fragst dich vielleicht, was sich hinter diesem fancy Begriff verbirgt.
«Candidate Centricity» hat seinen Ursprung in der Evolution des Personalwesens und der Rekrutierungspraktiken. Es entstand als Reaktion auf eine Veränderung des Arbeitsmarktes und der Einstellung von Bewerbenden. Während es keinen spezifischen Moment oder bestimmte Person gibt, die das Konzept ins Leben gerufen hat, kann man den Ursprung auf eine Reihe von Entwicklungen und Trends zurückführen:
All diese Faktoren führten zu einem Umdenken in der Rekrutierungspraxis. Arbeitgeber erkannten, dass sie ihre Vorgehensweise ändern mussten, um erfolgreicher im Wettbewerb um die besten Talente zu sein. Das führte zur Entstehung von "Candidate Centricity" als Konzept und Strategie, bei der die Bewerbenden in den Mittelpunkt des Rekrutierungsprozesses gestellt wird, um eine positive und langfristige Bindung zu potenziellen Mitarbeitenden herzustellen.
Wie so viele «neue» Elemente im Recruiting kommt auch dieser Begriff aus dem Vertrieb. Customer Centricity oder Kundenzentriertheit ist ein wesentliches Element im Verkauf & Marketing, denn es stellt die Kunden für ein Produkt oder eine Diensleistung in den Mittelpunkt. Also «alter Wein in neuen Schläuchen»? Nein besser: «ein gutes Element ins Recruiting integriert, um Deine Resultate zu verbessern».
Customer Centricity und Candidate Centricity haben ähnliche Grundprinzipien, aber sie unterscheiden sich in Bezug auf die Zielgruppe, auf die sie sich konzentrieren.
Der Hauptunterschied zwischen beiden Ansätzen liegt in der Zielgruppe. Während sich Customer Centricity auf die Kunden eines Unternehmens konzentriert, legt Candidate Centricity den Schwerpunkt auf die Bewerbenden, die potenzielle Mitarbeitende des Unternehmens werden könnten. Beide Konzepte basieren jedoch auf der Idee, dass der Erfolg eines Unternehmens davon abhängt, wie gut es die Bedürfnisse seiner Zielgruppen versteht und darauf eingeht.
Sowohl Customer Centricity als auch Candidate Centricity sind wichtige Ansätze, um langfristige Beziehungen aufzubauen und das Wachstum und die Rentabilität eines Unternehmens zu fördern. Unternehmen, die sowohl ihre Kunden als auch ihre potenziellen Mitarbeitenden wertschätzen und in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen, haben tendenziell größere Chancen, langfristig erfolgreich zu sein.
In der heutigen Zeit, in der der «War for Talents» in vollem Gange ist, wird es immer wichtiger, Dich als Arbeitgeber von Deiner besten Seite zu zeigen und die besten Köpfe für Dein Unternehmen zu gewinnen. Und das gelingt Dir nur, wenn Du die Kandidaten wirklich in den Fokus rückst.
Dies schaffst Du mit einem Umdenken in der Rekrutierungspraxis. Innovative Arbeitgeber erkennen, dass sie ihre Vorgehensweise ändern müssen, um erfolgreicher im Wettbewerb um die besten Talente zu sein. Das führte zur Entstehung von "Candidate Centricity" als Konzept und Strategie, bei der die Bewerbenden in den Mittelpunkt des Rekrutierungsprozesses gestellt werden, um eine positive und langfristige Bindung zu potenziellen Mitarbeitenden herzustellen. Es geht darum, ihre Bedürfnisse, Erwartungen und Wünsche ernst zu nehmen und sie nicht nur als potenzielle Arbeitskraft zu betrachten, sondern als individuelle Persönlichkeiten.
Indem Unternehmen die Candidate Centricity in ihren Rekrutierungsprozess integrieren, können sie sich als attraktive Arbeitgeber positionieren, die die Bedürfnisse ihrer Bewerber verstehen und schätzen. Dies kann dazu beitragen, die besten Talente anzuziehen und langfristige Beziehungen mit potenziellen Mitarbeitern aufzubauen.
Hier sind einige praktische Tipps für Dich:
Stell Dir vor, Du hast eine vielversprechende Bewerbung von einer talentierten Kandidatin erhalten. Anstatt nur einen automatischen Bestätigungseingang zu verschicken, der in der Masse untergeht, nimmst Du Dir die Zeit, eine persönliche E-Mail zu verfassen. Du bedankst Dich für das Interessean der Stelle und teilst der Kandidatin mit, dass Du beeindruckt bist von ihren bisherigen Erfahrungen und dass Du gerne einen Telefontermin vereinbaren möchtest, um mehr über seine Karriereziele und Interessen zu erfahren.
Die Kandidatin, die diese Antwort erhält, ist begeistert von der schnellen Reaktion und der persönlichen Ansprache. Sie fühlt sich bereits jetzt wertgeschätzt und ernst genommen. Bei dem Telefontermin zeigt sie sich begeistert von der offenen und freundlichen Art des Gesprächs. Du stellst gezielte Fragen, die auf ihre bisherige Laufbahn abzielen, und lässt sie ihre fachlichen und persönlichen Stärken hervorheben. Es ist ein Dialog auf Augenhöhe, bei dem sie merkt, dass ihr Beitrag wirklich zählt.
Ich beginne dieses Gespräch IMMER mit der Gehaltsfrage! Weshalb? Ich spare dadurch Zeit für beide Seiten! Wenn es schon zu Beginn klar ist, dass wir uns salärmässig nicht finden können, dann sparen wir beide wertvolle Zeit. Wenn die Gehaltsfrage geklärt ist und Du Möglichkeiten siehst, die Person in Deinem Gehaltsrahmen zu platzieren, kannst Du das erstens klar kommunizieren, ohne schon ins Detail zu gehen. Dann kannst Du Dich auf die anderen Faktoren des Erstgespräches konzentrieren. Im Laufe des Gesprächs fragst Du auch nach ihren langfristigen Karrierezielen. Sie erzählt Dir, dass sie gerne mehr Verantwortung übernehmen und sich in einem Unternehmen weiterentwickeln möchte, das Wert auf Innovation und Teamarbeit legt. Du erkennst, dass sie sehr gut zu der offenen Position und zur Unternehmenskultur passen könnte.
Nach dem Gespräch sendest Du ihr eine E-Mail, in der Du Dich für das angenehme Gespräch bedankst und ihr mitteilst, dass Du sie gerne für ein persönliches Vorstellungsgespräch einladen möchtest. Du bietest ihr auch an, dass sie Dich kontaktieren kann, falls sie noch weitere Fragen hat oder Unterstützung bei den Vorbereitungen benötigt.
Danach informierst Du den Vorgesetzten über die Bewerbung, über Dein positives Vorgespräch mit der Kandidatin und fixierst umgehend einen Interviewtermin. Du hast den «Lead» im Recruiting-Prozess und bestimmst das Tempo! Wie das geht und weshalb das wichtig für eine erfolgreiche Rekrutierung ist, kannst Du hier nachlesen.
Die Kandidatin kommt zum Vorstellungsgespräch und ist beeindruckt von der freundlichen Begrüßung und der professionellen Atmosphäre im Unternehmen. Du stellst sie dem Team vor und lässt sie an einem Gruppengespräch teilnehmen, bei dem sie die Möglichkeit hat, ihre Teamfähigkeit und ihre Kommunikationsfähigkeiten zu demonstrieren. Das Feedback der Teammitglieder ist positiv, und sie fühlt sich wohl in der Runde.
Ein paar Tage später erhält sie eine E-Mail von Dir, in der Du Dich für ihr Interesse an der Stelle bedankst und ihr mitteilst, dass sie das Team überzeugt hat. Du bittest sie um ihre Rückmeldung des Gesprächs und teilst ihr Dein Angebot mit, dass Du für sie vorbereitet hast. Dieser Schritt kann auch per ZOOM oder Telefon durchgeführt werden. Dies würde diesem wichigen Schritt eine persönlichere Note geben und Du wärst im direkten Dialog.
Die Kandidatin ist überwältigt von der Aufmerksamkeit und der Sorgfalt, die Du während des gesamten Prozesses gezeigt hast. Sie spürt, dass ihr Beitrag wirklich wertgeschätzt wird und dass das Unternehmen die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter ernst nimmt. Sie ist begeistert von der Aussicht, Teil dieses Teams zu werden, und akzeptiert das Angebot mit Freude.
Danach stellst Du mit der Fachabteilung sicher, dass der Pre-Boarding Prozess angestossen wird und die notwendigen Schritte für den On-Boarding-Prozess unternommen werden. Weshalb diese beiden Elemente extrem wichtig sind, habe ich hier beschrieben.
Dieses Beispiel zeigt, wie Candidate Centricity in der Praxis aussehen kann. Es geht darum, die Kandidaten nicht nur als anonyme Bewerber zu behandeln, sondern als Menschen mit individuellen Bedürfnissen und Wünschen. Indem Du ihne neine positive und persönliche Candidate Experience bietest, kannst Du nicht nur die besten Talente für Dein Unternehmen gewinnen, sondern auch eine starke Arbeitgebermarke aufbauen.
Candidate Centricity ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein langfristiges Konzept, das die Qualität Deines Recruitings nachhaltig verbessern kann. Es ermöglicht Dir, eine starke Arbeitgebermarke aufzubauen und die besten Talente für Dein Unternehmen zu gewinnen.
Candidate Centricity ist nicht nur ein Schlagwort, sondern ein Mindset, das Unternehmen in der heutigen Zeit erfolgreich macht. Indem Du die Bewerbenden in den Mittelpunkt Deines Handelns stellst, schaffst Du nicht nur eine positive Reputation als Arbeitgeber, sondern gewinnst auch die besten Talente für Dein Unternehmen.
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Ja, das will ich!